Tag des Gedenkens an die Opfer des Nationalsozialismus 27.1.2012


Renato Oggier Installation "Anordnung"                                  Bel Etage

                             14.1. - 11.2.2012   

             Galerie Voegtle Karlsruhe

                                           Vernissage Sa 14.1.2012,  16 Uhr

                          Galerienrundgang Freitag 20.1.2012 18 - 22 Uhr

          Abb.: Renato Oggier, Anordnung Galerie Voegtle 2012 Ausschnitt

         Abb.: Renato Oggier Installation Anordnung, Separator Galerie Voegtle 2012


               Abb.: Renato Oggier, Ausschnitt Installation " Stumme Zeugen ", Terezin 2006


Am Gedenktag für die Opfer des Nationalsozialismus wurde im Januar 2001 auf dem jüdischen Friedhof in Karlsruhe ein Grabstein enthüllt. Auf ihm sind die Namen der in der Zeit des Nationalsozialismus ermordeten und zu Tode gekommenen Karlsruher Juden eingraviert.

Der Grabstein trägt die Inschrift " Den von den Natioanalsozialisten ermordeten Karlsruher Juden zum Gedenken", die hebräische Inschrift lautet "Gedenket aller Seelen von Juden der heiligen Gemeinde der Stadt Karlsruhe, die in der Schoa ermordet wurden", darunter die Formel "Seine Seele möge eingebunden sein im Bunde des ewigen Lebens".

1933 lebten 3358 Juden in Karlsruhe. Über 1000 jüdische Mitbürger fanden zwischen 1933 und 1945 den Tod. Sie sollten nach dem Willen der Nationalsozialisten namenlos vergessen werden. An sie erinnert das Gedenkbuch.

Wir danken dem Stadtarchiv Karlsruhe insbesondere Herrn Jürgen Schuhladen-Krämer für wertvolle Hinweise und Einsicht in die Unterlagen.


Renato Oggier über sein Ausstellungsprojekt in der Galerie Voegtle Karlsruhe

"Aus Gesprächen mit Herrn Dr. Voegtle entstand das Ausstellungsprojekt "Anordnung", als Beitrag zum Gedenken an die Deportation jüdischer Mitbürger aus der allernächsten Umgebung der Galerie in der Waldstrasse. Mein Anliegen ist hierbei vor allem, auf den Aspekt des Erinnerns künstlerisch hinzuweisen – dies um so mehr in Anbetracht des über 60-jährigen Zeitabstandes der Befreiung von der Naziherrschaft.


Im Mittelpunkt meiner Arbeit steht die Thematik des Menschen als Individuum in der Masse sowie der Aspekt der Vereinzelung, der Fragmentierung, des Entfremdens und des Auslöschens. Die Installation besteht aus zwei Arbeiten. Der "Separator", eine Skulpturengruppe aus Holz,  bezieht sich auf die willkürliche vorgenommenen "Selektionen" bei der Ankunft in den Lagern.  Das Fries von Holzdrucken steht für Menschen, die aus ihrem Alltagsleben herausgerissen und in die Lager verschleppt wurden. Als „Anordnung“ erinnern sie an die stattgefundene Erniedrigung, Deportation und  anschliessende Ermordung.
Die ausgestellten„Portraits“ erheben keinen Anspruch auf verbürgte Identität ehemaliger Gefangener . Sie verweisen neben den historischen Ereignissen auf die Tatsache, dass auch heute noch  Menschen wegen ihrer religiösen oder politischen Anschauungen, wegen ihrer Zugehörigkeit zu einer Rasse oder Nation verfolgt oder gar ermordet werden. " (Renato Oggier 2011)




Kurzbiografie von Renato Oggier

Geboren 1954 in Celerina (Schweiz)
Studium der Bildhauerei an der Schule für Gestaltung Luzern, St. Martins School of Art, London, Hochschule der Künste Berlin.

Einzelausstellungen (Auswahl):

Gregory Foto Gallery, Rom, WISSARTH-GALERIE, Berlin, Galerie Sophien-Edition, Berlin, BINZ 39, Zürich, Galerie für Gegenwartskunst, Flims, Alte Fabrik, Rapperswil, Kunstsalon Wolfensberg, Zürich, Musée d’Orsay, Paris, Herrenhaus Edenkoben, Schwartzsche Villa, Berlin, Galerie Pussy Galore, Berlin, Fuchs Petrolub AG, Mannheim, Commerzbank Frankfurt/Main, Henri Kahnweiler-Haus, Rockenhausen, Galerie Riedel, Frankenthal, Galerie Nisters, Speyer, Pamatnik Terezin (Theresienstadt, CZ), Gedenkstätte Vojna, Pribram (CZ), Museum Gedenkstätte Kochendorf, Gedenkstätte Neckarelz, Centre européen du résistent déporté, Schirmeck (FR)

Förderungen:

Bundesstipendium der Schweizerischen Eidgenossenschaft; Künstlerförderung des Landes Berlin; Capauliana, Chur; BINZ 39, Zürich; Kanton Graubünden; Herrenhaus Edenkoben.

Publikationen (Auswahl):

„Köpfe & Tische“ Katalog, „Der Grund zum Druck“ Anthologie, „Gut zum Druck“, Originalgrafik, „Wechselspiel“ Katalog, „Fragment und Identität“, Katalog. „Namenlos "The Nameless“ Pamatnik Terezin
"Sequenzen" Pamatnik Terezin



Gedenkausstellung 2012 zur Deportation der Karlsruher Juden im Nationalsozialismus
Vortrag Raimund Voegtle anläßlich der Eröffung der Ausstellung „Anordnung“ von Renato Oggier 14.1.2012 Galerie Voegtle Karlsruhe
Am Gedenktag für die Opfer des Nationalsozialismus wurde im Januar 2001 auf dem jüdischen Friedhof ein Grabstein enthüllt. Auf ihm sind die Namen der in der Zeit des Nationalsozialismus ermordeten und zu Tode gekommenen Karlsruher Juden eingraviert.
Der Grabstein trägt die deutsche Inschrift " Den von den Nationalsozialisten ermordeten Karlsruher Juden zum Gedenken ",
Die hebräische Inschrift lautet : "Gedenket aller Seelen von Juden der heiligen Gemeinde der Stadt Karlsruhe, die in der Schoa ermordet wurden " darunter die Formel
"Seine Seele möge eingebunden sein im Bunde des ewigen Lebens".
1933 lebten 3.358 Juden in Karlsruhe. Über 1.000 fanden zwischen 1933 und 1945 den Tod. Sie sollten nach dem Willen der Nationalsozialisten namenlos vergessen werden. An sie erinnert das Gedenkbuch.
Von 63 jüdischen Mitbürgern, die irgendwann bis 1933 in der Waldstrasse lebten, kamen 17 im Holocaust um:
Bertha Baer Waldstr. 41, Leopold und Rosa Baer Waldstr. 6, Regina Bernhardiener Waldstr. 26, Siegfried K(C)ohn Waldstr. 15, Babette und Ella Hirsch Waldstr. 30, Ferdinand Kahn Waldstr. 22, Sigmund und Franziska Klein Waldstr. 44, Nathan und Fanny Löwenstein Waldstr. 52, Pinkas Teicher Waldstr. 49, Josef und Jenny Weglein Waldstr. 24, Edmund und Jeanette Ziegler Waldstr. 56.
Um sie leichter erfassen zu können durften Juden seit 1939 häufig nur noch in Judenhäusern wohnen. Die Waldstraße 6, das Haus der Witwe Rosa Baer (1941 in Gurs gestorben) war bspw. ein solches Judenhaus oder die Hausnummer 52 der Waldstraße; Herrenstraße 14 und 22 gegenüber ebenso.

Die Ermordung der europäischen Juden durch Nazi-Deutschland stand am Ende einer systematischen Planung, die in Phasen ablief.
Die 1. Phase nach der „Machtergreifung“durch die Nationalsozialisten am 30. Januar 1933 begann mit Diskriminierung, Hetze und den Boykottaktionen gegen Juden seit April 1933. Die Reichstagswahl vom 5. März 1933, die der NSDAP in Koalition mit der Deutschnationalen Partei die absolute Mehrheit brachte ,war für die neuen Machthaber Grundlage für die Verdrängung und Ausschaltung der Juden aus Verwaltung, Politik, Justiz, Gesundheitswesen, Wissenschaft, Kunst und Erziehung.
In der 2.Phase folgte die Entrechtung der Juden (und in der Folge die „Arisierung“ des jüdischen Vermögens) formal auf dem Gesetzwege durch die Nürnberger Rassegesetze 1935 und die darauf folgenden Verordnungen in den Jahren bis zur Deportation. Ziel dieser Gesetze war die rücksichtslose Verdrängung der jüdischen Minderheit aus Deutschland.
Die 3. Phase des offenen Terrors folgte mit der Pogromnacht am 9. November 1938 mit
anschließender Deportation von 400-500 Karlsruher jüdischen Männern zwischen 16 und 60 Jahren in das Konzentrationslager Dachau. Bereits zuvor im Oktober 1938 waren 17.000 Juden osteuropäischer Herkunft, darunter 62 aus Karlsruhe, als polnische oder staatenlose Juden nach Polen abgeschoben worden.
Bis 1938 waren bereits einige Hundert Juden aus dem Land ihrer Vorfahren geflohen, weil ihnen als Folge der nationalsozialistischen Judenpolitik Existenz- und Lebensgrundlage entzogen worden war. Vor der Progromnacht 1938 lebten noch ca. 2.200 jüdische Einwohner von ehemals 3.358 im Jahre 1933 in Karlsruhe. Nach dem Pogrom vom November 1938 gab es keine Juden mehr, die noch an eine Zukunft in Deutschland glaubten, ihrer Existenzgrundlage durch „Arisierung“ beraubt, war ihr Leben physisch nicht mehr sicher. Die Folge war ein Exodus jüdischer Bürger in die ganze Welt, mit unsicherem Asyl in Westeuropa und Flüchtlingsfeindlichkeit in Nord- und Südeuropa . Bis Oktober 1940 lebten noch etwa 1.075 der jüdischen Einwohner in der Stadt Karlsruhe.
Mit der Umsetzung des Plans der Rasseideologen des Nationalsozialismus, Deutschland nicht mehr durch Auswanderung, sondern durch Deportation der Juden in die besetzten Ostgebiete „judenfrei“ zu machen, wurde im Lauf des Jahres 1941 begonnen. Ab Ende des Jahres rollten die Züge zunächst in Ghettos des„Gouvernement“, von wo später der Weitertransport der Überlebenden in die Vernichtungslager erfolgen sollte. Die administrative Umsetzung dieser Pläne erfolgte mit der Wannseekonferenz im Januar 1942. Kapazitäten für den geplanten Massenmord, die technisch dazu ausgelegten Gaskammern und Krematorien wurden im Sommer 1942 fertig gestellt.
Im deutschen Südwesten in Baden und der Saarpfalz war durch die NS-Gauleiter Robert Wagner (Baden) und Josef Bürckel (Saar-Pfalz) zuvor eine besondere Situation geschaffen worden. Im Zusammenspiel mit Himmlers Planstäben im Reichssicherheitshauptamt wurden 6500 südwestdeutsche Juden, davon 923 aus Karlsruhe, in einer minutiös geplanten Aktion bereits am 22. Oktober 1940 außer Landes nach Frankreich deportiert. Die Umstände des Sieges über Frankreich hatten im Waffenstillstandsvertrag vom Juli 1940 diese Möglichkeit eröffnet. Unter Verantwortung des national-konservativen, antisemitischen Vichy-Regimes kamen die Juden im unbesetzten Südfrankreich in Internierungslager, zunächst in das für spanische Bürgerkriegsflüchtlinge im Jahr zuvor errichtete Lager Gurs am Nordrand der Pyrenäen.
Am Tag der Deportation nach Gurs dem 22. Oktober 1940 vollbrachten die Schergen ganze Arbeit. Die Gestapo hatte die Aktion vorbereitet, alle anderen verfügbaren Polizeikräfte mit eingespannt. Bis auf die ausgenommenen jüdischen Ehepartner, die mit einem christlichen Partner verheiratet waren oder die wenigen Nichttransportfähigen wurden die noch verbliebenen Karlsruher Juden nahezu ausnahmslos deportiert. Am Morgen des Beginns des jüdischen Laubhüttenfestes einem eigentlich fröhlichen jüdischen Feiertag in mythologischer Erinnerung an den Auszug aus Ägypten und als Erntedank, klingelten Gestapo und Polizeikräfte ab 5:00 Uhr in der Frühe die jüdischen Bewohner aus dem Bett. Sie mussten zusammenpacken, jeder durfte 50 kg mitnehmen – welcher Zynismus, wer konnte 50 kg schleppen? – eine Wolldecke, Essen für ein paar Tage, maximal 100,- RM pro Person. Paul Niedermann, damals 13 Jahre alt, der mit seiner Familie direkt hier gegenüber in der Herrenstraße 14 wohnte (Blick auf Hintergebäude ), berichtete, dass die Gestapomänner der Familie gerade 20 Minuten Zeit gelassen hätten, andere berichteten von maximal 2 Stunden. Dies hatte die Planung der Gestapo so vorgesehen. Dann wurden die Menschen auf die Straße geschickt, wo sie samt Gepäck auf einen Pritschen-Lkw klettern mussten, der zum Bahnhof fuhr und sie am Osteingang der Unterführung zu den Bahngleisen ablud (heute Eingang beim Fahrradabstellplatz). Dort bewacht, warteten viele den ganzen Tag über, immer mehr Menschen wurden zugeführt. Der öffentliche Platz an der Nordseite des Bahnhofs wurde von vielen Karlsruhern frequentiert. Die Abholung war jedenfalls von Vielen gesehen worden. Was hatten die nichtjüdischen Karlsruher gedacht, was mit ihren jüdischen Nachbarn geschieht? Die jüdischen Menschen selbst dachten an die Polendeportation von 1938, fürchteten eine Fahrt nach Osten.
Am Abend, gegen 19 Uhr, hieß es dann, „Juden auf Bahnsteig 1“. Sie stiegen in einen bewachten Eisenbahnzug 3. Klasse, von denen an diesem Tag insgesamt 7 in Südwestdeutschland losfuhren. Es ging nicht nach Osten, sondern Richtung Süden, dann im annektierten elsässischen Mülhausen der erste Halt und schließlich bei Nacht die Abschiebung über die Demarkationslinie bei Chalon-sur-Saône in das unbesetzte Frankreich. Am 25. Oktober 1940 wurden die Menschen im Lager Gurs ausgeladen. In unzureichenden Baracken ohne genügenden Schutz gegen Kälte, Feuchtigkeit, bei mangelhafter Ernährung und Hygiene, sowie fehlender medizinischer Versorgung hatten sie unendliches Leid und Strapazen zu erdulden. 700 der 6.500 jüdischen Menschen aus Südwestdeutschland starben allein im ersten Winter in Gurs, über 1.300 insgesamt, davon 143 Karlsruher.
Nur für ganz wenige wurde die Hoffnung auf Flucht von dort noch möglich. Fast alle anderen aber wurden Opfer dessen, was die Nationalsozialisten „Endlösung“ nannten, der Deportation in die Vernichtungslager. Seit Ende Juli 1942 rollten die Deportationszüge aus Frankreich in die Gaskammern von Auschwitz, Majdanek und Sobibor auch mit den südwestdeutschen Juden.
Auch unser Nachbar in damaliger Zeit der jüdische Mitbürger Siegfried C(K)ohn, der bis 1930 in der Waldstr.15 Wand an Wand zu diesem Haus wohnte, mußte gezwungenermaßen diesen furchtbaren Weg nach Majdanek gehen, wo er ermordet wurde.

Quellen:

Wir danken dem Stadtarchiv der Stadt Karlsruhe, Projekt Gedenkbuch für umfassende Hilfe beim Einführungstext und wertvolle Hinweise und Einsicht in die Unterlagen. Hingewiesen sei auch auf das Buch von Josef Werner, Hakenkreuz und Judenstern, Veröffentlichung des Karlsruher Stadtarchivs-Band 9. 

English version

Memorial Exhibition in 2012 for the deportation of Jews in Nazi Karlsruhe
Raimund Voegtle lecture on the occasion of Opening of the exhibition "arrangement" by Renato Oggier 01/14/2012 Gallery Voegtle Karlsruhe
On Memorial Day for the Victims of National Socialism was unveiled in January 2001 at the Jewish cemetery, a grave stone. On it are the names of the era of National Socialism murdered and engraved deaths, which took Karlsruhe Jews.
The grave stone bears the inscription in German "by the Nazis murdered the Jews in commemoration Karlsruhe"
The Hebrew inscription reads: "Remember all the souls of the holy community of Jews of the city of Karlsruhe, who were murdered in the Shoah," including the formula
"His soul may be involved in the covenant of eternal life."
1933 3358 Jews lived in Karlsruhe. More than 1,000 found 1933-1945 death. You should be nameless, forgotten by the will of the Nazis. They are remembered the memorial book.
Of 63 Jewish citizens, who lived sometime in the forest road to 1933, 17 were in the Holocaust:
Bertha Baer Waldstr. 41, Leopold and Rosa Baer Waldstr. 6, Regina Bernhardiener Waldstr. 26, Siegfried K (C) ohn Waldstr. 15, Babette and Ella Hirsch Waldstr. 30, Ferdinand Kahn Waldstr. 22, Franziska Klein and Sigmund Waldstr. 44, Nathan and Fanny Lowenstein Waldstr. 52, Pinkas Teicher Waldstr. 49, Joseph and Jenny Weglein Waldstr. 24, Edmund and Jeanette Ziegler Waldstr. 56th
To make them easier to capture since 1939, Jews were often live only in Jewish houses. The Forest Road 6, the home of the widow Rosa Baer (died 1941, in Gurs), for example, was such a Jew's house or the house number 52, the forest road, Mr. Street 14 and 22 relative to the same.

The murder of European Jews by Nazi Germany ended a systematic plan, which expired in phases.
The first Phase after the "takeover" by the Nazis on 30 January 1933 began with discrimination, harassment and discriminatory actions against the Jews since April 1933. The Reichstag elections of 5 March 1933, which brought the Nazi Party in coalition with the German National Party, the absolute majority, was for the new rulers basis for the suppression and elimination of Jews from government, politics, justice, health, science, art and education.
In the 2nd phase was followed by the disenfranchisement of the Jews (and subsequently the "Arianization" of Jewish property) formally in the law means by the Nuremberg racial laws in 1935 and the regulations in the years subsequent to the deportation. The aim of these laws was the ruthless repression of the Jewish minority in Germany.
The third Open phase of terror followed the pogrom on 9 November 1938
subsequent deportation of 400-500 Karlsruhe Jewish men between 16 and 60 years in the Dachau concentration camp. Previously, in October 1938 17.000 Jews of Eastern European origin, had been deported including 62 from Karlsruhe, as Polish or stateless Jews to Poland.
Until 1938, already several hundred Jews from the land of their ancestors had fled, because as a consequence of the existence of Nazi Jewish policy and livelihoods had been withdrawn. Before Progromnacht 1938, about 2,200 Jewish people lived formerly of 3358 in 1933 in Karlsruhe. After the pogrom of November 1938, there were no more Jews, who still believed in a future in Germany, their livelihood by "linearization" deprived of her life was no longer physically safe. The result was an exodus of Jewish people all over the world, with uncertain asylum in Western Europe and hostility to refugees in northern and southern Europe. By October 1940, approximately 1075 of the Jewish population lived in the city of Karlsruhe.
With the implementation of the plan of racial ideologists of National Socialism, Germany no longer by emigration but by the deportation of the Jews in the Occupied Eastern Territories "free of Jews" to make, was started in the course of 1941. From the end of the first trains rolled into ghettos of the "government" should take place where later the further transport of survivors to the extermination camps. The administrative implementation of these plans was carried out with the Wannsee Conference in January 1942. Capacity for the planned mass murder, which have been technically designed to gas chambers and crematoria in the summer of 1942 completed.
In southwest Germany in Baden and the Saar Palatinate was the Nazi Gauleiter Robert Wagner (Baden) and Josef Buerckel (Saar-Palatinate) before a particular situation has been created. In conjunction with Himmler's plan bars the Reich Security Main Office 6500 Southwest were German Jews, including 923 from Karlsruhe, in a meticulously planned operation on 22 October 1940 the country was deported to France. The circumstances of the victory over France had opened in the ceasefire agreement of July 1940 this possibility. Under the responsibility of the national-conservative, anti-Semitic Vichy regime came the Jews in the unoccupied south of France in internment camps, first in the Spanish Civil War Refugees for the year before Gurs erected on the northern edge of the Pyrenees.
On the day of deportation to Gurs 22 October 1940 accomplished the minions all the work. The Gestapo had prepared the action, all other available police forces with clamped. Except for the excluded Jewish spouses who were married to a Christian partner or the few non-transportable, the remaining Jews in Karlsruhe almost invariably deported. On the morning of the start of the Jewish Feast of Tabernacles a really joyous Jewish holiday in mythological memory of the Exodus from Egypt, and as Thanksgiving, Gestapo and police rang from 5:00 clock in the morning the Jewish residents out of bed. They had to pack up, everyone was allowed to take 50 kg - which cynicism, who could carry 50 kg? - A blanket, food for a few days, maximum 100, - per person RM. Paul Niedermann, then 13 years old, the right and his family lived here over in the men's road 14 (view of rear building), reported that the Gestapo men of the family had left just 20 minutes, others reported more than 2 hours. This had provided the planning of the Gestapo Sun Then people were sent on the road, where they had to climb with their luggage onto a flatbed truck, drove to the station and the underpass at the eastern entrance to the railway was unloading (today received by the bike shed). There, guarded, many waited all day, more and more people were fed. The public square on the north side of the station was frequented by many Karlsruhe. The pick was seen by many in any case. What had not thought of the Jewish Karlsruhe, what happens to their Jewish neighbors? The Jewish people even thought about the deportation of Poles in 1938, fearing a trip to the east.
In the evening, around 19 clock, it was said that "Jews on one platform." They got into a guarded train third Class, of which a total of 7 that day drove off in southwestern Germany. It did not go east, but towards the south, then in annexed Alsace, Mulhouse, and finally the first stop in the night deportation across the demarcation line at Chalon-sur-Saone in unoccupied France. On 25 October 1940, unloaded the people in the camp Gurs. In inadequate barracks without adequate protection against the cold, damp, with poor nutrition and hygiene, and lack of medical care they had to endure untold suffering and hardships. 700 of the 6500 Jewish people died from West Germany alone during the first winter in Gurs, over 1,300 in total, of which 143 Karlsruhe.
Only for very few hope to escape from there was still possible. Almost all others were victims of what the Nazis called "Final Solution" that deportation to extermination camps. Since the end of July 1942, the deportation trains from France rolled into the gas chambers of Auschwitz, Majdanek and Sobibor also with the southwestern German Jews.
Ohn our neighbor in that time the Jewish citizens Siegfried C (K)ohn, who lived until 1930 in the Waldstr.15 wall to wall of this house had to go down this terrible path forced to Majdanek, where he was murdered.

Sources:

We thank the city archives of the city of Karlsruhe, Memorial Book Project for comprehensive assistance in introductory text and valuable information and insight into the documents. Was also pointed to the book by Joseph Werner, swastika and Star of David, publication of the Karlsruhe-City Archives Volume 9