Peter Dreher

                     16.1.-22.2.2009

               Galerie Raimund Voegtle Karlsruhe

                                  Einleitung Dr. Siegmar Holsten

                       Musik: Mathias von Hintzenstern Cello

"Tag um Tag guter Tag

In St. Märgen wurde 1974 das Projekt Tag um Tag guter Tag begonnen. In kontemplativer Konsequenz enstehen seither mindestens 50 Bilder im Jahr, die ein leeres Wasserglas auf weißer Tischfläche vor weißem Hintergrund zeigen. Das gemalte Glas steht in natürlicher Größe im Bild. Es führt den unvermeidlichen Wandel des Betrachters vor dem unverwandten Objekt vor, dem Glas, das an sich unfassbar bleibt.  Die Phänomenologie des Philosophen Edmund Husserl, die das Erfassen der Essenz durch den subjektiven Betrachter in den Mittelpunkt rückt, spielt dabei für den Künstler eine entscheidende Rolle : " Das Kennenlernen von Husserls Denken", so Dreher, " war ein Erlebnis wie das Kennenlernen des Zen-Buddhismus für mich". Der einfache Gegenstand, das Glas, wird dem Maler zum Mittel zur  Selbsterfahrung:

" Kein Bild ist die Wiederholung eines vorhergehenden, sondern- bei völliger Zurückhaltung jeder kontrollierbaren persönlichen Regung des Malers- eine Neuformulierung. In der Reihe wird der gleichbleibende Bildgegenstand selbst unwichtig und schließlich so völlig entwertet, dass nur die Malerei bleibt, die in der Auseinandersetzung und im Wetteifer mit der Wirklichkeit ihrer eigenen Möglichkeiten, ihre Mittel und Wirkungsweisen anschaulich untersucht und zugleich darstellt." (Hans Albert Peters im Katalog der Ausstellung Peter Dreher in der Staatlichen Kunsthalle Baden-Baden, 1977).

Seit 1972 malt Peter Dreher das immergleiche Schwarzwaldpanorama. Es entstehen Landschaftsbilder der eigenen Art:  In der Senkrechten stehen untereinander drei Bilder desselben Landschaftsausschnittes am selben Tag gemalt; die Waagerechte zeigt den Verlauf des Panoramas:  "ein Geflecht aus Zeit und Ort". Das Verhältnis von freier Farbbehandlung und thematischer Vorgabe bestimmt auch die Erscheinungsform der Landschaften und Wolkenbilder,  die im eigentlichen Wortsinne , Stilleben' sind und Drehers meditative Grundhaltung bezeugen. . "

( Entnommen dem Band: St. Märgen, Eine Spurensuche/ Zehn Begegnungen 1. Ausgabe 2004, Verlag der Design Concepts GmbH, St.Märgen)

Neben den Tag- und Nachtgläsern sind in der Ausstellung das Großplakat in Aquarellen, sowie neuere Arbeiten Peter Drehers zu sehen. ( Ölmalerei:  Blumenstücke, Vitrines, Beachcomber shores; Totenköpfe, Gouachen; Blumenzeichnungen ).