Ursula Vanoli-Gaul Galerie Voegtle Karlsruhe
9.4. - 14.5.2011
Vernissage Samstag 9.4.2011, 16 Uhr
Portrait Ursula Vanoli-Gaul 2010
Sehendes Auge, Bildobjekt 2000, Ursula Vanoli-Gaul
Bewegung-Energie-Unendlichkeit
Das Drama kleinster Veränderungen und Abweichungen, die Relativität der Entscheidungen: die Werkgruppen von Ursula Vanoli-Gaul (UVG).
Allen Arbeitsprozessen ist der Grundtenor inne, der sich in der übergreifenden stilistischen Formulierung des von UVG schließlich im Jahr 2007 definierten hermetischen Expressionismus artikuliert. Dies mag zunächst als Paradoxon erscheinen. Die Malerei vereint jedoch gerade diesen hermetischen Raum, den inneren Raum, mit der ausdrucksstarken Sprache der Bilder. Hier führt die Arbeit der Künstlerin, obgleich expressiv, zugleich in eine adaptierte Form der Romantik eines C.D. Friedrich, dessen Lehre vom Inbild anstelle des Abbildes zur Grundbedingung seiner Arbeit wurde. Der Mensch in seiner existentiellen Befindlichkeit und Geworfenheit ist der Ausgangspunkt aller Transfigurationen in den Bildern von UVG, sei es als Übersetzung in gegenständliche Sujets oder aber, wie in der letzten, aktuellen abstrakten Werkgruppe, der charaktere.
Werkgruppen
die charaktere - bewegung, energie, unendlichkeit hat sich in den letzten 2 Jahren essentiell behauptet und dominieren die Arbeit der Malerin. natur- schwanengesang-rabenkrächzen-abendrot-tier und landschaft. schiffe- lebensreise-formen des übergangs. mensch- innerlichkeit und reflexion- der mensch in seinem begrenzten raum. interieurs- aufforderung und distanz- das interieur als psychischer ort- gefässe. musik- klangkörper- inkarnation und form- die musikalische gebärde. übermalungen- objekte -zerstörung und mutation-die künstlerische überwindung des trivialen- das humoristische zitat.
Die Bilder der Werkgruppe charaktere erinnern zunächst an Farbfeldmalerei unterscheiden sich jedoch wesentlich davon: Es kommt der Malerin nicht auf die reine Farbe an, als vielmehr auf die Bearbeitung hermetischer Inhalte, ohne sich hierfür figürlicher Stilmittel bedienen zu müssen. Durch subtile Ausmischung der Farbflecken, die zunächst an lapidare Farbproben erinnern könnten, Platzierung und Ausformung ihrer Grenzen und Ränder, bilden sich spannungsgeladene emotionale Räume. Gleich Gedankenkaskaden, Denktürmen, synaptischen Netzwerken nehmen die Farben und Formen in Posion und teilweisen Überlagerungen unterschiedliche Beziehungen und Dialoge zueinander auf. Sie ziehen sich an, drängen sich vor, behaupten sich oder leben als Schattengestalt im Bildraum. Im beredten Schweigen der Formen wird der Betrachter in einen meditativen Sog gezogen, je länger er das Bild betrachtet und findet zu immer neuen Assoziationen und inneren Bildern. (nach Ursula Vanoli Gaul)
Vita Ursula Vanoli-Gaul
1948 in Memmingen geboren, 1969-70 Fachschule für Holzschnitzerei Berchtesgaden, 1970-75 Studium der freien Malerei und Grafik bei Prof. Georg Meistermann Staatl. Akademie der Bildenden Künste Karlsruhe, 1975-76 Stipendiatin des DAAD in Aix-en-Provence, 1977 Eröffnung der Zeichenschule in Karlsruhe, 1999 Gründung des Kunstwortverlags, 2008 Eröffnung des kunstkurs karlsruhe. Lebt und arbeitet in Karlsruhe.
Fotoalbum Ursula Vanoli-Gaul Galerie Voegtle Karlsruhe 2010