Bertram Schilling Galerie Voegtle Bel  Etage

                      Malerei 16.9. - 22.10.2011

           Vernissage Samstag 16.9.2010 17-22  Uhr                             Galerienrundgang

                 gemeinsam  mit  Andreas Stöhrer


Bertram Schilling, 2011 Galerie Voegtle, Foto Raimund Vögtle Karlsruhe 2011

CV Bertram Schilling

 1971  Geboren in Krumbach, lebt in München und Sonthofen (Oberallgäu)

 1995 - 01  Studium der Bildenden Kunst und der Kunstgeschichte/Kunstwissenschaft an der  Kunsthochschule Kassel, der Akademie der Bildenden Künste München und an der Hochschule für Gestaltung Karlsruhe/ ZKM

 seit  2000  Gründung des Künstlernetzwerks Microwesten: regelmässige  thematische Ausstellungen  in Europa mit wechselnden Künstlern; Zusammenarbeit  mit verschiedenen artist-run-galleries, u.a. Studio 44 (Stockholm), Alma Enterprises (London), Vormverk (Eskilstuna), etc

 2001   Abschluss mit Auszeichnung an der Kunsthochschule Kassel; Studienaufenthalt in Barcelona

 2002 - 03  Meisterschüler bei Prof. Rolf Lobeck, Kunsthochschule Kassel

 2004  Ausstellungsleiter Kunsträume Kempten, mehrteiliges Ausstellungsprojekt, gefördert durch die Stadt Kempten und das Bayerische Staatsministerium

 2005   Stipendium des Bezirks Oberbayern für Wroclaw/ Polen; Debutanteförderung durch das Bayerische Staatsministerium für Wissenschaft,Forschung und Kunst

 2007     Förderpreis der Dr. Rudolf Zorn Stiftung

 2008 - 2010  Atelierstipendium des Freistaates Bayern

 seit 2010   "AIM Europe“, Plattform zur  Vernetzung europäischer Produzentengalerien und Künstlernetzwerke; gefördert u.a. durch die nordischen Botschaften  und das Goethe Institut
 

Einzelausstellungen (Auswahl)

Kunstverein Mönchengladbach (2011); Kunstforum Kempten (2010);Galerie Ambacher, München (2010 mit Oliver Winheim); Schloß Bad Grönenbach (2009, mit Oliver Köhl)Hangar 4, Detmold (2009, mit Matthias Roth); Villa Jauss, Kunsthaus Oberstdorf (2008);Kunsthalle Kempten (2005); Dock 4, Kunstraum Kassel (2001);

Gruppenausstellungen, Ausstellungsbeteiligungen (Auswahl)

SIHLQUAI55 Offspace, Zürich (2011); Kunsthalle Kemten (2011); Kunstverein „Graz“, Regensburg (2011);Alte Feuerwache Berlin (2011); Kulturhuset Stockholm (2010); Hansen Galeri, Copenhagen (2010);Pinakothek der Moderne München (2010); Künstlerhaus Bethanien, Berlin (2009);  Polygalerie, Karlsruhe (2009)Staatsgalerie für Moderne Kunst, Glaspalast Augsburg (2009); Produzentengalerie Alpineum, Luzern (2009)Galeri u Zlaheto Kohauta, Prag (2009); Städtische Kunsthalle Wroclaw (2005); Hinterconti Hamburg (2003);

Messebeteiligungen (Auswahl)

u.a.: Liste Basel (2009); Preview Berlin (2009, 2010); Supermarket Stockholm (2009, 2010, 2011); Cph_Alt, Kopenhagen(2009, 2011); Und_Karlsruhe (2007, 2008, 2009, 2010); Biennale Örebrö (2009)

Arbeiten in öffentlichen Sammlungen

Bayerische Staatsgemäldesammlungen, Pinakothek der Moderne München,Gregor-Mendel-Laboratorien Neu-Ulm, Museen der Stadt Kempten, Genetikum Stuttgart


 





Fotoalbum der ausgestellten Werke




                                    Bertram Schilling, Öl auf Leinwand,2009, Galerie Voegtle Karlsruhe

Presse  Bertram Schilling

Für den Münchner Künstler Bertram Schilling läßt sich Malerei im Medium Collage ideal umsetzen und weiterdenken, - mehr als das fertig abgeschlossene Bild interessiert Schilling die Dehnbarkeit einer Idee, die Improvisation und das Moment der Bildfindung. 
Beim assoziativen Spiel mit Oberflächen und Öffnungen, Schichtungen und Durchbrüchen riskiert Schilling neuartige bildnerische Beziehungen und prüft deren Haltbarkeit....
(Pressetextausschnitt Galerie Weißer Elefant, Berlin)


Bertram Schillings aktuelle Collagen stehen als eigenständige Position deutlich wahrnehmbar neben seiner Malerei, es ist eine Welt voller gegenständlicher Andeutungen, surrealer Verschachtelungen und atmosphärischer Intensität. In seinen vielschichtigen, verschlungenen Arbeiten verbindet Schilling grellen Trash mit geschmeidiger Eleganz: Farbe, Flächen und grafisch-lineare Elemente bilden fein abgestimmte, dichte Kompositionen, die nach und nach prozesshaft entstehen. Eindeutiges wird vermieden, die komplexen Strukturen der Bildräume erschliessen sich oft erst auf den zweiten Blick. 
Langsam und allmählich öffnen sie sich dem Betrachter: Bühnenbild-artige Arrangements, von schweren Vorhängen verschattet, überfrachtete Baustellen- und Atelierszenarien, oder geheimnisvolle Lichtungen inmitten üppiger Vegetation.
(Pressetext Künstlerhaus Ulm 2010)

„Sekundenschlaf“

Bertram Schillings Malereien zeigen Landschaften. Doch er greift das in einer langen Tradition verankerte Thema auf eine völlig unerwartete Weise auf, mit sehr ungewöhnlichen Farb- und Formzusammenstellungen. Überraschen kann uns dabei zum Beispiel ein schrilles Pink inmitten einer fein abgestuften Farbpalette oder eine Reihe von weißen Schleifen über einer Komposition, die aus Vertikalen und Horizontalen aufgebaut ist. Etwas Verspieltes tritt somit hinzu, etwas Unerwartetes, eine weitere Ebene.
Was die Farbe betrifft, so hat Schilling sie nach seinem Studium an der Akademie für sich entdeckt, denn in seiner Malklasse hielt man mehr von einer zurückgenommenen Farbigkeit. Entdeckt hat er eine unglaubliche Vielfalt der Farbzusammensetzungen und er scheint davon fasziniert zu sein.
Überaus reich ist nicht nur die Farbpalette von Bertram Schilling und die Formenvielfalt, die jedes Bild als ganz neu erfunden wirken lässt, sondern innerhalb der einzelnen Bilder die Art und Weise wie er mit der Linie umgeht, wie er breite gegen schmale Striche setzt, Liniengewirre oder Netze gegen einzelne fragmentarisch wirkende Ansätze, wie er mit der Anordnung von Linien Räumlichkeit suggeriert, Überlagerungen entstehen lässt, Inseln miteinander verbindet. Mit ihren in sich gegliederten Flächen erinnern manche von Schillings großformatigen Bildern an Collagen.
Dagegen stehen seine kleinen Bilder, die nur aus ganz wenigen Flächen aufgebaut sind. Deutlich auszumachen sind hier Landschaftsmotive, bei denen auch Atmosphärisches vermittelt wird – wir spüren den Wind, wie erkennen die Jahreszeiten. Und dennoch scheinen diese Bilder bisweilen aus einer ganz anderen Welt zu stammen, denn Bertram Schillings Zusammenstellungen von Formen und Farben können wir so nicht wirklich sehen, auch nicht, wenn wir abstrahieren. Eine Traumwelt, eine Märchenwelt könnte es sein. Eine Innenwelt, die uns staunen lässt, was in einem unzählige Male bearbeiteten Motiv wie „Berg“ oder „Baum“ für Möglichkeiten stecken.
Bei seinen Collagen und Scherenschnitten geht es Bertram Schilling darum, Verbindungen zwischen den Medien herzustellen und verschiedene Stilrichtungen nebeneinander bestehen zu lassen. Aus Kunstkatalogen oder aus Ausdrucken eigener Bilder filtert er Motive heraus, bearbeitet diese in einem mehrstufigen Verfahren u.a. mit Lackspray, Edding, Acrylfarbe. So entstehen, aus scheinbar wie zufällig hingeworfenen Schnipseln und Schablonen, derzeit kleinformatige Assemblagen. Fasziniert ist Schilling hier von der Vielfalt der Facetten, die sich beim Schneiden, Reißen, Malen oder Sprühen ergeben, und auch in dieser Technik durchbricht er Sehgewohnheiten, in dem er zum Beispiel klare Formen wider Erwarten aufbricht und somit Unregelmäßigkeiten ihren Raum gibt.
Seine Motive sind Landschaften, Innenräume, Architektur- und Ateliersituationen. Mit ihrem komplexen und raumgreifenden Bildaufbau sowie der Suggestion von Bewegung erinnern diese kleinen, vielschichtigen Arbeiten an Bilder der Barockzeit.
Dr. Mechthild Müller Hennig (Einführung für „Sekundenschlaf“, Schloß Bad Grönenbach, 2009)
 
 
Farbe, Struktur und die Nacht am Meer
Wäre ein Maler in der Lage, das zu leben, was er in seinen Bildern auszudrücken vermag, hätte er ein beneidenswertes Spektrum zur Verfügung: völlig frei und losgelöst, strömend - ohne lästige Schwerkraft - mutig, frech und gewinnend alle Widrigkeiten des Alltags locker zu meistern. Bertram Schilling ist auf dem besten Weg, es seinen Bildern gleichzutun.„Raum Farbe Form“ heißt seine aktuelle Präsentation in der Villa Jauss in Oberstdorf. Ursprünglich geplant war diese als gemeinsame Werkschau zusammen mit Katja von Lübtow. Kurzfristig musste die Bildhauerin aus Waal jedoch wegen Krankheit absagen. Das tut der Sache keinen Abbruch. Im Gegenteil. Bertram Schilling bespielt das gesamte Haus mit Leichtigkeit. Seine Öl- und Acrylbilder sowie die Collagen stammen aus den vergangenen zehn Jahren und zeigen eine vitale Präsenz. Im weitesten Sinne kann man als zentrales und durchgängiges Thema die Landschaft bezeichnen. Jedoch bleibt der 1971 in Krumbach geborene Künstler wohltuend abstrakt. Es sind also nicht wirklich Täler, Hügel, Ortschaften oder Flussläufe zu erkennen. Stattdessen lässt er Farbe und Struktur wirken. Ganz langsam und allmählich beginnt für den Betrachter dann diese Farbe sich aufzulösen, die Strukturen sich zu verdichten und plötzlich fällt der Blick mitten hinein in die „Muschelbänke“, in die „Waldhütte“ oder in die „Nacht am Meer“. Mit einem gewagten Gewebe aus scheinbar unpassenden Farben, zum Beispiel ein Rosa auf Neongrün, beginnt sich ein Blumenteppich auszubreiten. Und mit gekonntem Überschwang setzt der mehrfach ausgezeichnete Maler als grafisches Mittel das sonst so gefürchtete Schwarz ein. Wie gekämmt wirkt seine großformatige Arbeit „Mekka“ aus dem Jahr 2004. Aus den roten und erdig bräunlichen Aufträgen entsteht ein winziges blaues Feld in dem sich ein ganzer Kosmos verbirgt. Nicht genug, nimmt Schilling nun eine ganz dünne gelbe Lasur, fährt lapidar und ungemein locker darüber und die gesamte Komposition bekommt jene Schwerelosigkeit, die man so oft im Leben vermisst. Bertram Schilling: Ölbilder und Collagen, Villa Jauss Oberstdorf,  bis 12. Mai, jeweils donnerstags bis sonntags von 15 bis 18 Uhr geöffnet.
Anna Köhl, Augsburger Allgemeine, 2005
 
„Zentrale Provinzen“
Mit Arbeiten aus den letzten sechs Jahren bestückt Bertram Schilling die diesjährige Debütantenausstellung in der Kunsthalle Kempten. „Zentrale Provinzen“ nennt er seine Präsentation, die vom Bayerischen Staatsministerium für Wissenschaft,Forschung und Kunst gefördert wird. Die Gemälde des 1971 in Krumbach geborenen Künstlers lassen sich nur schwer einordnen. Bertram Schilling skizziert die Allgäuer Landschaft ebenso wie zufällig arrangierte Treffen von Freunden. Oder er komponiert abstrakte Farbflächen, die durch und durch strukturiert sind. Allen Aussagen haftet auf den ersten Blick betrachtet, eine flüchtige Bewegung an, ein wie zufällig entstandenes individuelles Leben, das irgendwo im freien Raum beginnt. Aber der Maler lässt das Ende offen und gibt somit dem Betrachter unzählige Möglichkeiten, die Anfänge vom Faden weiterzuspinnen. Je länger man an den Bilderreihen entlang geht, umso tiefer wirken die Eindrücke, umso weiter öffnet sich jedes einzelne Werk.
Von der Fülle zunächst überwältigt, entdeckt der Besucher mehr und mehr die wohl austarierte Balance jeder Linie, die reduzierte Genauigkeit jedes Augenblickes und die sorgsam gewählten Farbschichtungen.

Anna Köhl, Augsburger Allgemeine, 2008


www.bertram-schilling.com